MagentaTV: Bestbesetzung mit Hape Kerkeling
Hape Kerkeling bei „Bestbesetzung“ mit Johannes B. Kerner: „Schreiben ist für mich immer auch Therapie“
- Der Komiker, Bestseller-Autor und Entertainer ist im Rahmen der Talk-Reihe „Bestbesetzung“ zu Gast bei Johannes B. Kerner
- Emotionale Erinnerungen an seinen ersten England-Besuch und an das Versteckspiel um sein Liebesleben in den 1980er-Jahren
- Kerkeling und Kerner werden beide am 9. Dezember 60 Jahre alt
- „Hape Kerkeling – Das Interview“ ist ab dem 24.10.2024 exklusiv bei MagentaTV+ abrufbar
Entertainer Hape Kerkeling hat für sein aktuelles Buch „Gebt mir etwas Zeit“ intensiv Ahnenforschung betrieben und Erstaunliches über die Geschichte seiner Familie herausgefunden. Darüber spricht er mit Johannes B. Kerner in der neuen Ausgabe von dessen Talk-Reihe „Bestbesetzung“ bei MagentaTV. Es geht aber u.a. auch um den Umgang mit seiner Homosexualität, seinen bevorstehenden 60. Geburtstag und ein besonderes Erlebnis mit Dieter Bohlen und Willy Brandt.
Hape Kerkeling ist nicht nur als Komiker, Schauspieler, Moderator und Sänger erfolgreich, sondern stürmt auch als Buchautor regelmäßig die Bestseller-Listen. Sein aktuelles Werk „Gebt mir etwas Zeit“ bildet da keine Ausnahme. „Schreiben ist für mich immer auch Therapie“, sagt Kerkeling zu dem Thema im MagentaTV-Talkformat „Bestbesetzung“ mit Johannes B. Kerner. „Wenn ich merke, es bewegt mich, es hat eine heilsame Wirkung auf mich, dann hoffe ich darauf, dass etwas Ähnliches mit meinen Leserinnen und Lesern passiert. Und dann entscheide ich mich dazu, es zu veröffentlichen. Aber ich vergesse eigentlich nie den hoffentlich humorvollen Unterton.“
Für „Gebt mir etwas Zeit“ hat der aus Recklinghausen stammende Entertainer Ahnenforschung betrieben und zahlreiche erstaunliche Erkenntnisse ans Tageslicht gebracht. Es sei eine Art Motto für Mitglieder seine Familie, sich verstecken zu müssen, führt er in „Bestbesetzung“ aus. „Mein Vorfahre aus dem 17. Jahrhundert, Barend Kerckelingh, war jemand, der Katholik wurde und das damals in Amsterdam nur heimlich sein durfte. Bei meinem Großvater war es so, dass er verstecken musste, dass er ein Gegner des Nazi-Regimes war, was ihn schlussendlich nach Buchenwald gebracht hat. Und meine Großmutter hat am Ende das größte Versteckspiel betrieben, ob bewusst oder unbewusst: Sie hat sich als Straßenbahnschaffnerin ausgegeben, war aber in Wahrheit eine Prinzessin.“ Somit ist Kerkeling offenbar in direkter Linie mit dem englischen König Edward VII. verwandt. Das erklärt einiges. „Ich hatte immer eine Faszination für alles, was Royals betrifft, jedes europäische Königshaus“, so der Entertainer, der einst als angebliche Königin Beatrix deutsche TV-Comedy-Geschichte schrieb.
Nicht gerade majestätisch verlief allerdings Hape Kerkelings erste England-Reise, die er als 14-Jähriger im Rahmen eines Schüleraustauschs absolvierte. „Im Prospekt stand Eastbourne, das internationale Seebad mit Flair“, berichtet er schmunzelnd, „gelandet bin ich dann allerdings in Polegate. Das war so ein Industriestädtchen, typisch britisch und ehrlich gesagt hässlicher als Wattenscheid“. Zu allem Überfluss habe seine Gastmutter ihre Deutschenfeindlichkeit gleich offen zum Ausdruck gebracht. Das Eis sei erst langsam gebrochen, als er beim Essen typisch englische Spezialitäten wie Weetabix oder Marmite nicht verschmäht habe. „Als ich ihr dann erzählt hatte, dass mein Großvater eben nicht gegen die Engländer im Krieg gekämpft hat, sondern stattdessen in Buchenwald war, haben wir uns dann doch sehr schnell angenähert.“
Das oben erwähnte, für seine Familie typische Versteckspiel musste Hape Kerkeling nach eigenen Angaben auch selbst zu Beginn seiner Karriere als Bühnenkünstler in den frühen 1980er-Jahren betreiben. Damals habe er seine Homosexualität weitestgehend verschwiegen, weil dies noch ein absolutes Tabuthema gewesen sei. „Als ich meine ersten Probeauftritte hatte, ist es mal vorgekommen, dass ein Regisseur, nachdem ich mich fünf Minuten auf der Bühne verausgabt hatte, sagte: ,Das ist alles ganz schön, aber es sieht so schwul aus. Das muss weg‘“, erinnert sich Kerkeling. Nach seinem kometenhaften Aufstieg zum TV-Star sei er im unmittelbaren Arbeitsumfeld zwar offen mit seinem Schwulsein umgegangen, nach außen hin aber nicht. Die Angst vor einer ablehnenden Reaktion des Publikums sei zu groß gewesen. „Es gab immer dieses Damoklesschwert“, so der 59-Jährige. Ein Redakteur habe ihm sogar vorgeschlagen, eine Scheinbeziehung mit einer Frau zu führen, um dem Thema aus dem Weg zu gehen. Das habe er jedoch abgelehnt.
Heutzutage freut sich Kerkeling über mehr gesellschaftliche Offenheit und auch die verbesserten gesetzlichen Rahmenbedingungen für Homosexuelle. „Ich bin verheiratet, sehr glücklich, mit einen Mann. Das ist eine Sensation, das hätte ich gar nicht zu hoffen gewagt, dass das mal möglich sein würde“, so der Entertainer. „Andererseits nehmen die Anfeindungen und die Aggression in einer Art und Weise zu, wie es das auch noch nicht gegeben hat“, ergänzt er insbesondere mit Blick auf Social Media. „Das betrifft ja nicht nur Homosexuelle, das betrifft People of Color, das betrifft Juden, das betrifft ganz viele, die einer Minderheit angehören. Sie werden angefeindet – und das ohne Grund.“
Doch neben den ernsten Themen gibt es in dieser Folge von „Bestbesetzung“ auch immer wieder Anlass zum Lachen oder Schmunzeln. So wird Kerkeling mit einer Videobotschaft seines Förderers Otto Waalkes überrascht und berichtet über ein kurioses Erlebnis im Flugzeug mit Dieter Bohlen und Willy Brandt. Darüber hinaus äußert sich der Entertainer zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen. Steht womöglich sogar ein politisches Comeback seiner Kunstfigur Horst Schlämmer bevor, die Kerkeling einst im Kinofilm „Isch kandidiere!“ in den Bundestagswahlkampf geschickt hatte? Auch diese Frage stellt Johannes B. Kerner bei dem MagentaTV-Talk.
Nicht zuletzt geht es auch um Hape Kerkelings bevorstehenden 60. Geburtstag am 9. Dezember, den er sich mit Kerner teilt. Der „Bestbesetzung“-Gastgeber gibt – sehr zur Freude des Entertainers – zu, dass er bereits früh am Morgen zur Welt kam und somit der Ältere ist. Als Wunsch zu seinem Geburtstag formuliert Kerkeling knapp: „Möge die Übung gelingen.“ Zudem stellt er fest, dass es keine festgeschriebene Form gebe, um einen solchen Anlass angemessen zu begehen. „Solange Liebe im Raum ist, ist es wurscht, ob es eine kleine oder eine große Feier ist.“
Im MagentaTV Original „Bestbesetzung“ trifft Johannes B. Kerner regelmäßig prominente Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Sport, Entertainment, Lifestyle und Gesellschaft. Die Gäste des erfolgreichen Talkmasters zeichnen sich einerseits durch große Bekanntheit und aktuelle Relevanz aus, treten aber andererseits normalerweise nicht oder nur sehr selten in deutschen Talkshows auf. In der jeweils 60-minütigen Sendung spricht Johannes B. Kerner mit seinen hochkarätigen Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartnern über deren persönlichen Werdegang und ihr Verhältnis zum aktuellen Zeitgeschehen. Dabei bietet das Format vor allem Raum für tiefer gehende Fragen und Antworten.
Hape Kerkeling – Das Interview
aus der Talk-Reihe „Bestbesetzung“ mit Johannes B. Kerner
Produziert von STREAMWORK Produktion
„Bestbesetzung“ Staffel 04 / Folge 04 – Hape Kerkeling
Premiere bei MagentaTV+ am 24.10.2024